Deutscher Eierknaller
aktuell ausgestellt
- Künstler:in / Künstlergruppe
Martin Kippenberger
- Titel
- Deutscher Eierknaller
- Jahr
- 1996
- Kategorie
- Malerei
- Format
- Ölmalerei
- Material / Technik
Öl auf Leinwand
- Maße / Dauer
- 240,5 x 200 x 4 cm
- Sammlung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
- Beschreibung
Das Ei, Keimzelle so vieler Lebensformen, das in seinem Inneren die faszinierendsten biologischen und physikalischen Vorgänge birgt, avanciert Mitte der 1990er-Jahre zum Schlüsselmotiv in der Malerei Martin Kippenbergers. In der Mitte seiner großformatigen Arbeit »Deutscher Eierknaller« wächst in grellen Farbtönen eine Figur mit Soldatenhelm aus einer Eierschale empor. Die Wucht ihrer Grün- und Blautöne, die bis ins Violett reichen, wird durch einen breiten Farbauftrag und heftigen Pinselstrich betont. Die fast neon-grellen Farbflächen in der von mehreren organischen Formen durchdrungenen Komposition erinnern an Graffiti-Elemente.
Der 1953 in Dortmund geborene und 1997 in Wien verstorbene Martin Kippenberger war einer der einflussreichsten Künstlern seiner Generation und gehörte neben Werner Büttner, Gustav Kluge, Albert Oehlen und Bettina Semmer zu den sogenannten Neuen Wilden in Hamburg. Mit seinem gattungsübergreifenden Werk, das neben Malerei auch Skulpturen und Installationen umfasste, stellte er etablierte Konventionen in der Kunst in Frage und begegnet den Betrachter:innen bis heute mit einem kritischen Blick auf die Gesellschaft und die Kunstwelt selbst. Viele seiner Arbeiten waren Selbstporträts, autobiografisch gefärbt und kontextualisierten seine Rolle als Künstler in der Gesellschaft. So ist das Ei nicht nur ein allgemeines Motiv, sondern, folgt man der Interpretation des Essayisten Manfred Hermes, ein Selbstporträt Kippenbergers.