Über Leben

Was bedeutet »Leben« im Jahr 2022? Wie definieren wir »Leben« im Zeitalter von Robotik, Künstlicher Intelligenz und Quantencomputing? Und was ist ein ethisch richtiges Verhalten dem Leben gegenüber? In unserer Diskussion möchten wir aus theologisch/philosophischer, naturwissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive »über Leben« sprechen.

Eine mögliche Antwort liegt in der »Biophilie«, der Liebe zum Leben, die sich darin verwirklicht, Lebendiges zu achten und Lebensvielfalt wertzuschätzen. In dem historischen Moment unserer Gegenwart, in dem die Krise zu einem Dauermodus des Planeten wird, veranstaltet das ZKM mit Ausstellungen wie BioMedien, The Beauty of Early Life oder der Präsentation von Christa Sommerer und Laurent Mignonneau ein Programm der Biophilie, das an der Schnittstelle von Kunst und Wissenschaft der Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten gewidmet ist. Die Lebenswissenschaften erscheinen als notwendigste Form der Erweiterung des Wissensraumes.

Der Ansatz konvergiert in hohem Maß mit dem Bild des christlichen Glaubens und der christlichen Theologie vom Leben, wie es sich aus dem Schöpfungsglauben ergibt und in dem Leitwort Albert Schweitzers von der »Ehrfurcht vor dem Leben« schon von einem Jahrhundert seinen epochalen Ausdruck gefunden hat.

Das online veranstaltete Podium zum »Tag der offenen Tür« im ZKM am 6. Januar 2022 nimmt die beiden Stränge auf und führt sie miteinander ins Gespräch. Mit Themen wie der Frage nach der Entstehung des Lebens, den Gefährdungen und dem Schutz des Lebens und aller lebendigen Wesen, dem Bezug des Lebens zum nicht-Lebendigen, der Technologie.