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Veranstaltung

AppArtAward 2016

Fr, 15.07.2016 20:00 Uhr CEST

© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

92 Apps aus insgesamt 17 Ländern – der AppArtAward beweist nun auch im sechsten Jahr seine internationale Präsenz und Akzeptanz als Wettbewerb für digitale Kunst durch die vielfältige, multinationale und renommierte Teilnehmerschaft. Neben ästhetischen Aspekten steht die kreative Integration und Nutzung technologischer Möglichkeiten im Fokus. Am Freitag, den 15. Juli 2016, wird der AppArtAward das sechste Mal im ZKM_Medientheater verliehen und kann via Live-Stream von außerhalb mitverfolgt werden. Diesjährige Kategorien sind: »Sonderpreis Connected Art«, »Sonderpreis Virtual Reality«, »Sonderpreis Art + Experience« und »Sonderpreis Sharing«. Jeder der vier Preise ist mit 10.000 € dotiert.

Während der Preisverleihung erwartet Sie ein abwechslungsreiches Programm mit Dj Spooky und den Lichtgestalten

Kategorien und Preisträger 2016

Die Ausschreibung richtete sich an KünstlerInnen, GestalterInnen und EntwicklerInnen aus aller Welt. Eine namhafte Jury, bestehend aus David Hermanns (Cyberforum e.V.), Martin Hubschneider (CAS Software AG), Ester Petri (MFG Innovationsagentur Medien- und Kreativwirtschaft), Bernd Lintermann (ZKM | Institut für Bildmedien), Philipp Stollenmayer (Preisträger „Game Art“ 2015), Dr. Katrin Behaghel (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg), Alexandra Cozgarea (SAP AG), Marcus Sung (Sung IT Services), entschied über die besten Einreichungen aus dem Bereich kreativer Applikationen. 

Die Einreichungen für den diesjährigen AppArtAward erfolgten aus der ganzen Welt: Brasilien, China, Dänemark, Deutschland, Niederlande, Finnland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, Österreich, Schweden, Schweiz, Spanien, UK, Ungarn, USA und erstmals eine Einreichung aus Vietnam. Die eingereichten Applikationen „überzeugten durch eine Vielfalt an Themen und Ideen. Von Applikationen, hinter denen hochkomplexe Algorithmen stecken, bis hin zu einfachen aber innovativen Ideen“, urteilte die Jury. Die JurorInnen konnten sich durch „die herausragenden Umsetzungen der Apps“ fast in jeder Kategorie schnell auf GewinnerInnen einigen.

Sonderpreis Connected Art 

Die Informationslücke zwischen der realen und der virtuellen Welt zu minimieren, ist das Ziel des »Internets der Dinge«. »Connected App Art« sucht nach Ideen und Lösungen für die Herausforderungen des IoT (siehe »Smart Home Systems«) und »Wearables« (Nutzung von Smartphones mit alltäglichen Gegenständen, die mit eigenen Prozessoren, Sensoren, Netzwerktechniken etc. ausgerüstet sind). 

In diesem Jahr ging der Preis an die Android App »Sacrificium«, die das Ritual des Opferlichts aufgreift und über eine App mit dem Smartphone oder Tablet verbindet. Für viele Menschen ist das bewusste Nicht-Nutzen ihres Smartphones eine große Herausforderung. So besteht bei dieser App das rituelle „Opfer" der User darin, zwei Stunden lang auf die Anwendungen ihres Smartphones zu verzichten. Via App kann man von überall auf der Welt eine reale Opferkerze in der Jakobskapelle in Fischbachau in Bayern entzünden. Die reale Kerze brennt für zwei Stunden wenn das Device innerhalb dieser Zeit nur dazu benutzt wird, den sacrificium-Livestream zu betrachten. Wird die laufende App jedoch vorzeitig beendet oder in den Hintergrund gedrückt, erlischt auch die Kerze in der Kapelle.

Gefördert durch: CAS Software AG 
Preisträgerin: Joanna Dauner für die Android-Applikation »Sacrificium« (2016).

Sonderpreis Virtual Reality

Virtual Reality ist auf dem Vormarsch, die Medien sprechen gar von einem „year of VR“. Der »Virtual Reality AppArtAward« zielt auf die Interaktionen und die künstlerische Gestaltung eines virtuellen Raumes. Der Fokus liegt hier bei Virtual-Reality-Brillen für Smartphones (Google Cardboard VR, Durovis Dive, etc.).

Diesen Preis konnte in diesem Jahr die App »Raum« mit nach Haue nehmen. Sie konfrontiert uns mit kritischen Gedanken über Grenzen und Möglichkeiten der Simulation im virtuellen Raum. In der ersten Sequenz finden sich die Nutzerinnen mithilfe ihres Smartphones und einer VR-Brille in einer alltäglichen Umgebung wieder. Eine Stimme aus dem Off fordert sie auf Interaktionen mit den Gegenständen im Raum durchzuführen, die jedoch nicht funktionieren. Schließlich öffnet sich unter lautstarkem Protest des Sprechers überraschend der Raum. Durch Augentracking gelenkt, löst sich Stein für Stein die beengte Bürokulisse auf, bis man sich schließlich vollständig in einer scheinbar unendlichen, virtuellen Welt befindet, die man zu durchfliegen beginnt. Der Sprecher ist verstummt, die Nutzerinnen können dem virtuellen Raum noch einmal ganz neu begegnen. Das Potenzial der Virtuellen Realität eröffnet sich weniger durch die bloße Simulation der Wirklichkeit, als vielmehr in der kreativen Auslotung der technischen Möglichkeiten, mit der sich neue Erfahrungsräume öffnen lassen.

Gefördert durch: MFG Medien- und Filmgesellschaft
Preisträger: Sascha Haus für die iOS-Applikation »Raum« (2016).

Sonderpreis Art + Experience

Heutzutage verteilen sich unsere Erfahrungen und Interaktionen in der virtuellen Welt auf die verschiedenen Endgeräte, die wir nutzen und die immer noch auf visueller Interaktion basieren. Die Frage, wie Sound, Gestik und »Wearables« unsere Wahrnehmung beeinflussen und erweitern werden, zieht sich kontinuierlich durch die physische und virtuelle Welt. Die Kategorie »Art + Experience« sucht nach Lösungsansätzen, die zeigen, wie die Kluft zwischen dem Physischen und Virtuellen minimiert werden und welchen Einfluss dies auf den Menschen haben kann.

Mimics ist ein Multiplayer-Spiel, das auf der subliminalen, mimischen Kommunikationsfähigkeit des Menschen basiert. Wir sind Experten darin, in kleinsten Änderungen der Gesichtsmuskulatur Gefühle zu erkennen. Dieses Talent, das jeder von uns sein Leben lang trainiert hat, bildet die zentrale Mechanik von Mimics. Die App bietet einem Spieler oder einem Team Bilder unterschiedlicher Grimassen an, die nachgestellt werden sollen. Die Gegner müssen erraten, welches der zur Auswahl stehenden Bilder nachgestellt wurde. Vor den anderen Mitspielerinnen extreme Grimassen zu schneiden und Anderen dabei zuzuschauen, wie sie das Gesicht verziehen, ist garantiert mit viel Spaß verbunden. Es liegt aber auch eine gewisse Herausforderung darin, unter den angebotenen, meist sehr ähnlichen Bildern, das nachgeahmte herauszufinden.

Gefördert durch: SAP
Preisträger: Fabian Schaub und Thomas Krüger für die iOS-Applikation »Mimics« (2016).

Sonderpreis Sharing

»Sharing« zeichnet sich in vielen Bereichen als aktueller Trend ab. Diese Kategorie steht unter dem Motto: teilen, tauschen, mieten, schenken. Hier steht nicht der künstlerische Aspekt im Vordergrund, sondern das Prinzip der »Sharing Economy«: Nutzen statt Besitzen. shareBW ist eine Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und seinen Partnern mit dem Ziel, spannende Ideen zum Thema Share Economy, welche moderne Informations- und Kommunikationstechnologien nutzen, aufzugreifen und umzusetzen.

Die Sieger-Applikation in dieser Kategorie »thangs« bietet eine Plattform, über die man sich innerhalb des eigenen Netzwerkes über die gemeinsame Nutzung bestimmter Dinge austauschen kann. Haben Freunde und Bekannte »thangs« ebenfalls installiert, werden deren Anfragen nach Rasenmähern, Schlagbohrmaschinen oder Schmetterlingskeschern von der App übersichtlich angezeigt. Aber auch Kontakte, die die App nicht installiert haben, können über eine verlinkte Internetseite und per kostenfreier SMS angefragt werden und auf die Anfrage reagieren. Eine Leihliste hilft bei der Dokumentation der Leihgaben und somit auch dabei, Verliehenes einfach wieder zurückzubekommen. »thangs« ist eine nutzerfreundliche App, die die Kommunikation erleichtert und den Zugang zu einem nachhaltigen Umgang mit Ressourcen fördert.

Gefördert durch: shareBW
Preisträger: Sammy Schuckert für die iOS-Applikation »thangs« (2016).

 

AppArtAward auf Reisen

​Nach der Eröffnungsausstellung in Peking vor zwei Jahren tourte das Format bislang durch Kanada, Südkorea, China, die USA und Südamerika. Die nächsten Stationen sind Kuba, Jamaica und Mexico Stadt. Die gegenwärtigen Anfragen internationaler Institutionen zeugen vom steigendem Interesse für die innovativen Entwicklungen aus diesem künstlerischen Bereich, die auch zukünftig eine signifikante Wirkung ausüben werden.

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