Veranstaltung
Erwin Wurm (Eröffnung)
Mi, 29.01.2003 19:00 Uhr CET
„Die Entwicklungslinien der Avantgarde treffen im Werk von Erwin Wurm zusammen. Er gibt explizite Hinweise auf die wichtigsten Stationen der Erweiterung des Skulpturbegriffs im 20. Jahrhundert.“
Peter Weibel
Konsequent hat der in Wien lebende Künstler Erwin Wurm in den vergangenen zwanzig Jahren seinen Werkgedanken weiter entwickelt. Ausgehend von Holz- und Blechskulpturen Anfang der 1980er Jahre, verzichtet Wurm später vollständig auf stabile Materialität. Seine ephemeren, vor den Augen des Zuschauers entstehenden Skulpturen, beruhen auf Walter Benjamins Diktum der »Reproduzierbarkeit«. Der Künstler selbst vergleicht ihren Werkcharakter mit dem der Musik, der Partitur: „Wenn alles andere einmal verlorengeht, Schallplatten, Tonbänder, gibt es doch immer noch diese Aufführungsanweisung. Überhaupt wäre es mir lieber, wenn die Idee einer Plastik mit den Jahren eine ständig formale »Renovierung« erfahren würde.“ Nicht dem Objekt an sich oder seiner individuellen Erscheinungsform gilt das Interesse, sondern den Vorgängen, die zwischen und mit Dingen und Menschen passieren. So werden einfache Kleidungsstücke zum Gegenstand einer künstlerischen Handlung. Wurm legt dazu beispielsweise drei Modell-Überzieher in der Ausstellung aus. Zeichnungen daneben zeigen, wie man mit ihnen umgehen könnte und der Prozess nimmt seinen Lauf. Die Besucher stellen die Vorgänge nach und der kurze Moment, in dem die äußerst fragilen Gesten Gestalt annehmen, ist der Moment der Vollendung der »One Minute Sculptures«. Fotos dokumentieren das Ereignis, reihen es ein in den Zyklus gleich erscheinender und doch differenter Momente.
Auf manchen Betrachter wirken die inszenierten Szenen skurril, witzig, komisch, andere wiederum interpretieren sie als befremdend, beängstigend oder abstoßend. „In den meisten meiner Arbeiten behandle ich ein Feld von Situationen, in denen sich verschiedenste uns ständig begleitende Ängste, Vorstellungen, Konditionierungen, Neurosen geltend machen. Anscheinend reizt das manche Leute zum Lachen“, vermutet der Künstler. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt des Werkes von Erwin Wurm. Neben den Mitmachenvironments sind die frühen Objekte mit Kleidungsstücken, die Pullover-Serie, Auszüge aus der »Fat«-Serie, Videos und auch neuere Werke zu sehen.
Peter Weibel
Konsequent hat der in Wien lebende Künstler Erwin Wurm in den vergangenen zwanzig Jahren seinen Werkgedanken weiter entwickelt. Ausgehend von Holz- und Blechskulpturen Anfang der 1980er Jahre, verzichtet Wurm später vollständig auf stabile Materialität. Seine ephemeren, vor den Augen des Zuschauers entstehenden Skulpturen, beruhen auf Walter Benjamins Diktum der »Reproduzierbarkeit«. Der Künstler selbst vergleicht ihren Werkcharakter mit dem der Musik, der Partitur: „Wenn alles andere einmal verlorengeht, Schallplatten, Tonbänder, gibt es doch immer noch diese Aufführungsanweisung. Überhaupt wäre es mir lieber, wenn die Idee einer Plastik mit den Jahren eine ständig formale »Renovierung« erfahren würde.“ Nicht dem Objekt an sich oder seiner individuellen Erscheinungsform gilt das Interesse, sondern den Vorgängen, die zwischen und mit Dingen und Menschen passieren. So werden einfache Kleidungsstücke zum Gegenstand einer künstlerischen Handlung. Wurm legt dazu beispielsweise drei Modell-Überzieher in der Ausstellung aus. Zeichnungen daneben zeigen, wie man mit ihnen umgehen könnte und der Prozess nimmt seinen Lauf. Die Besucher stellen die Vorgänge nach und der kurze Moment, in dem die äußerst fragilen Gesten Gestalt annehmen, ist der Moment der Vollendung der »One Minute Sculptures«. Fotos dokumentieren das Ereignis, reihen es ein in den Zyklus gleich erscheinender und doch differenter Momente.
Auf manchen Betrachter wirken die inszenierten Szenen skurril, witzig, komisch, andere wiederum interpretieren sie als befremdend, beängstigend oder abstoßend. „In den meisten meiner Arbeiten behandle ich ein Feld von Situationen, in denen sich verschiedenste uns ständig begleitende Ängste, Vorstellungen, Konditionierungen, Neurosen geltend machen. Anscheinend reizt das manche Leute zum Lachen“, vermutet der Künstler. Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt des Werkes von Erwin Wurm. Neben den Mitmachenvironments sind die frühen Objekte mit Kleidungsstücken, die Pullover-Serie, Auszüge aus der »Fat«-Serie, Videos und auch neuere Werke zu sehen.
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