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Veranstaltung

upDate: Michael Edwards

Slippery Chicken - Ein spezielles algorithmisches Kompositionsprogramm

Do, 21.09.2000 19:00 Uhr CEST

Ort
Kubus

Michael Edwards, Gastprofessor für Musik und Internet am Mozarteum in Salzburg, ist für 3 Monate zu Gast am Institut für Musik und Akustik. Neben einer allgemeinen Übersicht über seine künstlerische Arbeit stellt Edwards ein für eigene Zwecke maßgeschneidertes Kompositionsprogramm vor, an dessen Konzeption, Programmierung und Anwendung er derzeit am ZKM arbeitet. Dieses Programm, das auf der von Rick Taube am ZKM entwickelten Software »Common Musik« beruht und in »Common Lisp« und »CLOS (Common Lisp Object System)« geschrieben wird, ermöglicht es, aus vielen einfachen Bauelemente einen komplexen Organismus oder sogar eine vollständige Komposition zusammenzusetzen. Das Resultat des Programms liegt im MIDI- und in einem Textformat vor, das durch ein Notenschreibprogramm (SCORE, Leland Smith) gelesen werden kann, so dass automatisch auch konventionelle Partituren entstehen können.
Der Name »Slippery Chicken« für das Programm kombiniert in abstruser Weise zwei Titel neuerer Stücke von Edwards: »pas de poule, pas de pot« (no chick/girl, no pot/luck) und »slippery when wet«. In diesem upDate stellt Edwards - neben älteren Werken - ein Tonbandstück vor, dessen Sounddateien von einem Prototyp des Programms erzeugt wurden.

Michael Edwards wurde 1968 in Cheshire/England geboren. Zunächst erlernte er die Oboe. Sein Kompositionsstudium bei Adrian Beaumont an der Bristol University schloss er 1989 mit Ausszeichnung ab und wurde 1992 zum Master of Music Degree ernannt. Es folgten Privatstudien bei Gwyn Pritchard und Simon Bainbridge. Edwards arbeitete auch am IRCAM/Paris, was ihm durch ein Wohnstipendium in der Cité des Arts möglich gemacht wurde. Die intensive Beschäftigung mit Computermusik führte ihn zu John Chowning an die Stanford University/Kalifornien, wo er 1996 zum Doktor der Komposition promovierte. Edwards arbeitete als Software-Spezialist in Silicon Valley und als Lehrer für Musiktheorie in Stanford. Seit 1997 ist er Gastprofessor in Salzburg.
Edwards Musik wurde aufgeführt auf Festivals wie der »Ex-Machina« (Essen), »The International Computer Music Conference« (Banff/Kanada), »The Seoul International Computer Music Festival« (Korea), »Festival Association Creation Recherche Electroacoustique Quebec« (Montreal/Kanada). Einführung: Ludger Brümmer

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