Karl Horst Hödicke
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Todesjahr, Ort
Rolle am ZKM
- Künstler:in der Sammlung
Biografie
Karl Horst Hödicke wurde 1938 in Nürnberg geboren und studierte von 1959-64 an der Hochschule für bildende Künste in Berlin bei Fred Thieler. 1964 erhielt
er den Deutschen Kunstpreis der Jugend, verbrachte 1966/67 ein Jahr in New York, woran sich 1968 ein Romaufenthalt dank eines Villa-Massimo-Stipendiums
anschloss. 1974 wurde er Professor an der Hochschule der Künste in Berlin. Er lebt in Berlin.
Seine Malerei von Anfang der sechziger Jahre ist durch die Auseinandersetzung mit dem Tachismus geprägt und durch einen gestischen Malduktus mit dünnem Farbauftrag gekennzeichnet. Die Abkehr vom Informel kündigt sich durch die Füllung der Bildfläche mit einander überlagernden Figuren an. Neben der Malerei entstehen in der zweiten Hälfte der sechziger Jahre zahlreiche Kurzfilme und von 1967 bis 1976 aus Fundstücken des Alltags zusammengefügte Objekte, seit den späten siebziger Jahren bildhauerische Arbeiten und seit 1985 Bronzeskulpturen. Inspirationsquelle seiner Malerei ist die Großstadt Berlin. Themen wie das Brandenburger Tor und subjektive Interpretationen von berlinspezifischen Großstadtphänomenen haben seinen expressiven Stil geprägt. Durch die Beschränkung auf wenige Motive innerhalb der Bildfläche und deren Vergrößerung, die intensiven Farben und die Darstellung bestienähnlicher Gestalten, die von der Erscheinung einfacher Haustiere abgeleitet scheinen, wird der urbane Alltag in ein bedrohliches und rätselhaftes Szenario verwandelt. Neben den Stadtmotiven verarbeitet Hödicke seine auf verschiedenen Reisen gesammelten Impressionen auch in Landschafts- und Naturdarstellungen, die als Pendant zu den Großstadtbildern auf den Verlust der natürlichen Lebenszusammenhänge verweisen.
Einzelausstellungen (Auswahl)
1964 Galerie Großgörschen 35, Berlin
1965 »K. H. Hödicke. Passagen, Verzerrungen«, Galerie René Block, Berlin
1972 »Filme 1968-71«, Neuer Berliner Kunstverein, Videothek, Berlin
1976 René Block Gallery, New York
1977 »K. H. Hödicke«, Badischer Kunstverein, Karlsruhe
1981 »K. H. Hödicke. Bilder 1962-1980«, Haus am Waldsee, Berlin
1984 »K. H. Hödicke. Pinturas 1975-1984«, Galerie Fernando Vijande, Madrid
1986 »K.H. Hödicke, Gemälde, Skulpturen, Objekte, Filme«, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, anschließend Städtische Kunsthalle Mannheim, Städtische
Galerie Wolfsburg, Wolfsburger Kunstverein, Wolfsburg
1987 »K. H. Hödicke«, L.A. Lauver Gallery, Venice
1988 »K. H. Hödicke«, Einzelpräsentation in Ausstellung »Kunst in Berlin im 20. Jahrhundert«, Berlinische Galerie, Berlin
1990 »K. H. Hödicke. Tiger«, Studio d'Arte Cannaviello, Mailand
1991 »K. H. Hödicke, 89/90 Materialien«, Galerie Wolfgang Gmyrek, Düsseldorf
1993 »K. H. Hödicke. Berliner Ring«, Neuer Berliner Kunstverein in der Orangerie im Schloss Charlottenburg, Berlin, anschließend Kunstmuseum Düsseldorf, Kunstpalast, Düsseldorf
1994 »K. H. Hödicke: Plastik«, Städtische Galerie im Park, Viersen
1995 »K. H. Hödicke: Stadtbilder«, Galerie Gunzenhauser, München; »K. H. Hödicke: Operation Cranach. Neue Bilder«, Galerie Wolfgang Gmyrek, Düsseldorf
1996 »Bronzen und Zeichnungen«, Galerie Wolfgang Gmyrek, Düsseldorf
1997 »K. H. Hödicke: havapaintamilkaday, Bilder von der Westküste Irlands 1981-1996«, Kunsthalle in Emden, anschließend Von der Heydt-Museum Wuppertal, Daniel-Pöppelmann-Haus, Herford
Gruppenausstellungen (Auswahl)
1963 »Junge Stadt sieht junge Kunst. Malerei, Graphik, Plastik«, Kunstpreis der Stadt Wolfsburg, Stadthalle, Wolfsburg
1964 »Deutscher Kunstpreis der Jugend 1964: Malerei«, Städtische Kunsthalle, Mannheim
1969 »Objekte und Bildreliefs«, Staatsgalerie Stuttgart
1971 »Metamorphose des Dinges«, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Neue Nationalgalerie, Berlin
1981 »A New Spirit in Painting«, Royal Academy of Arts, London
1982 »Zeitgeist«, Martin-Gropius-Bau, Berlin
1985 »German Art in the 20th Century«, Royal Academy of Arts, London; »1945-1985. Kunst in der Bundesrepublik Deutschland«, Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Neue Nationalgalerie, Berlin
1987 »Berlinart 1961-1987«, The Museum of Modern Art, New York, anschließend San Francisco Museum of Modern Art
1988 »Refigured Painting. The German Image 1960-1988«, Toledo Museum of Art, Toledo, Ohio, anschließend Solomon R. Guggenheim Museum, New York, Williams College Museum of Art, Williamstown, Kunstmuseum Düsseldorf, anschließend Schirn Kunsthalle, Frankfurt/M
1990 Biennale di Venezia, Venedig
1993 »Europe Without Walls. Art, Postersand Revolution 1989-93«, City Art Galleries, Manchester
1995 »Europa de postguerra 1945-1965«, Fundació »la Caixa«, Barcelona; »Auf Papier. Kunst des 20. Jahrhunderts aus
der Deutschen Bank«, Schirn Kunsthalle, Frankfurt/M, anschließend Berlinische Galerie, Berlin, Museum der bildenden Künste, Leipzig
1996 »La ville moderne en Europe«, Museum of Contemporary Art, Tokyo
1997 »Deutschlandbilder«, Martin-Gropius-Bau, Berlin
[Konstanze Thümmel, 1997]