Vortrag/Gespräch

Gerhard Scharbert: 'Tell me true, tell me why was Jesus crucified?'

Vortrag im Rahmen »Götter und Schriften rund ums Mittelmeer Symposion in memoriam Friedrich Kittler« vom 19.10.2012, ZKM_Vortragssaal

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Datum
Dauer
27:23

Beschreibung

In den bislang unveröffentlichten Vorstudien und Skizzen zu seinem monumentalen Werk „Mathematik und Musik“ hat Friedrich Kittler die Frage, warum Jesus gekreuzigt wurde, in einen medien- und schriftgeschichtlichen Kontext versetzt, der sie in einem überraschend neuen Licht erscheinen lässt. Vor dem Hintergrund der Schriftsysteme rund um das Mittelmeer nämlich, erscheinen die Auseinandersetzungen um den Wortlaut der Schrift, die im Neuen Testament so zahlreich belegt sind, und die schließlich zu Gefangennahme und Hinrichtung Jesu führten, als Teil einer welthistorischen Frage nach dem Vokalalphabet selbst. Der Vortrag wird die diesbezüglichen Forschungen und Notizen Kittlers aus dem Nachlass vorstellen und einen Ausblick auf die darauf fußenden Paulus-Forschungen geben.

Gerhard Scharbert, Dr. phil., M.A., geboren 1963 in Frankfurt am Main. Studium der Literatur, Linguistik, Philosophie und Kulturwissenschaft in Freiburg im Breisgau und Berlin, zuletzt als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Graduiertenkolleg „Codierung von Gewalt im Medialen Wandel“ an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2001 bis 2007 wissenschaftlicher Koordinator einer neurowissenschaftlichen Gesellschaft in Berlin, von 2008 bis 2011 wissenschaftlicher Mitarbeiter des dortigen Zentrums für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) im Projekt „Freud und die Naturwissenschaften um 1900 und um 2000“. Seit 2011 Lehrbeauftragter der Humboldt-Universität zu Berlin am Institut für Kulturwissenschaft.

Zu seinen Publikationen gehören Titel wie Dichterwahn. Über die Pathologisierung von Modernität, München, Fink, 2010; Gerhard Scharbert et al. (Hg.), Das Locked-in- Syndrom: Geschichte, Erscheinungsbild, Diagnose und Chancen der Rehabilitation, Frankfurt am Main, Mabuse, 2010; Gerhard Scharbert, Christine Kirchhoff (Hg.), Freuds Referenzen, Berlin, Kadmos, 2012; „Psychologus nemo, nisi Physiologus’ - Johannes Müller und die Perspektiven einer médecine Philosophique: Eine Entdeckung aus dem Universitätsarchiv“, in: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen, Jg. 29,020100; „Erinnerungen an ein menschenleeres Paradies. Urszenen literarischer Modernität im 19. Jahrhundert“, in: Weimarer Beiträge; Jg. 580,02012;0, „0’Fantasias0’ – experimental induced psychosis and modern aesthetics in 19th century France“, in: Suzanne Anker, Sabine Flach (Hg.), Embodied Fantasies, Bern, New York, Peter Lang, 2012.

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